Plädoyer für den Morgen

Plädoyer für den Morgen

Regelmäßigkeit ist der wichtigste Schlüssel für mein Lauftraining. Ohne verlässliche Zeiten würde ich das sicher mal auslassen. Puh. Und dann ein zweites Mal. Und…ja, ich bin da ein wenig anfällig (siehe Faulheit!). Ich kann meinen inneren Schweinehund nur durch Routine bezwingen, das habe ich leider schon oft bemerkt. Deshalb war für mich am Anfang die wohl wichtigste Frage, wie ich das Training in den vollen Tagesablauf einbauen soll. Die Antwort: Mit dem Wecker.

Morgenmuffel zeigen mir jetzt den Vogel, aber ich finde, es hat wahnsinnig viele Vorteile, früh am Tag laufen zu gehen. Früh, das ist für mich irgendwann zwischen 6 und 7. Mir kommt sicher zu Gute, dass ich nicht lange brauche, um aus dem Quark zu kommen. Ich lege mir abends die Klamotten raus. Morgens geht es dann schnell: Alarm, Glas Wasser, Klo (darauf bloß nicht verzichten, auch das habe ich gelernt :-)) und raus auf die Strecke.

In die morgendlichen Läufe habe ich mich schockverliebt. Deshalb ist dieser Text ein Loblied darauf. Morgens ist einfach alles besser. Argumente gefällig?

Lange Schatten, schönes Licht, wenige Menschen – die Morgenstimmung hilft mir beim Laufen.

Es ist noch nicht so viel los: Ich bin nicht allein, aber abgesehen von ein paar ambitionierten Läufern und Radlern auf dem Weg ins Gleitzeit-Büro, trifft man wenige Menschen. Die Grünanlagen sind noch nicht von Sonnenanbetern, Yoga-Gruppen und bierseeligen Runden bevölkert. Die Wege sind nicht blockiert durch Familienausflüge, Spaziergänger und Inliner lernende Männer mittleren Alters. Man läuft weniger Slalom, ruht mehr in sich.

Die Hitze raubt noch nicht den Atem: Klar, das ist von der Jahreszeit abhängig. Aber morgens ist es eigentlich immer kühler als mittags oder gar am frühen Abend. Beim Laufen kann man ja auf die tatsächliche Temperatur gerne mal zehn Grad drauf legen. Da finde ich einen morgendlichen Run bei acht Grad weit angenehmer als am Abend bei 25! Außerdem sind die Schatten der frühen Sonne länger – die brennt einem nicht direkt auf die Mütze.

Start your day right: Man bringt morgens gleich den Körper und den Stoffwechsel in Schwung. Abendessen muss man nicht planen (was bei mir beruflich oft nicht so einfach geht), man schleppt keine Lasten der vergangenen Stunden mit sich rum. Und selbst wer schwer in Gang kommt: Bewegung und frische Luft ändern das schon 🙂

Gutes Gefühl: Nach dem Lauf hat man den „Job“ für seine Fitness und Gesundheit schon hinter sich. Nix mit stundenlang vor sich her schieben und abends dann zwischen Family und Einkauf noch rausquälen, weil es halt sein muss. Das gute Gefühl, was für mich getan zu haben, bleibt bei mir den ganzen Tag!

Das gute Gefühl bleibt den ganzen Tag…

Aufgeladener Akku: Während die Muskeln ihre Arbeit beim Laufen geleistet haben, hat sich mein mentaler Akku gefüllt. Ich hatte Zeit, über vieles nachzudenken, zu planen, Ideen zu entwickeln. Ich komme mit viel Energie und Tatendrang zurück nach Hause. Abends würde mir das wenig nützen, morgens kann ich’s direkt anpacken!

Bessere Nächte: Klingt ein wenig paradox. Aber ich finde, wenn ich morgens früh raus muss und mich körperlich anstrenge, schlafe ich davor besser. Ich binge nicht so lange Netflix, hänge nicht ewig am PC. Wenn ich weiß, dass morgens kein Gammeln drin ist, schalte ich früher ab – im wahrsten Sinne des Wortes.

So, mehr fällt mir adhoc nicht ein, jetzt dürfen die Geschworenen entscheiden 🙂 Ist natürlich nur meine Meinung. Also falls jemand andere Argumente hat, immer raus damit – per Mail, via Instagram, Facebook oder hier in den Kommentaren…


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